Mit der Last Minute Diät zur Bikinifigur

Warum wir aufhören sollten, uns für ein Ideal zu stressen

Na, schon wieder irgendwo was von „Bikinifigur in 3 Wochen“ gelesen? Vielleicht noch nicht, aber bald. Die Vorfreude auf den Sommer hat mich dazu gebracht, über das Thema Bikinifigur zu schreiben. Lieber früher, als später, weil ich kein Fan von Last Minute Diäten bin.

Jedes Jahr aufs Neue, sobald die ersten Sonnenstrahlen das Land erhellen, die 20 Grad- Marke überschritten wird und die Freibäder bald öffnen, wird uns suggeriert: Jetzt aber schnell! Bauch weg, Po straff – der Sommer steht vor der Tür! Und so, wie DU aussiehst, bist DU nicht bikinitauglich! Und dann die überaus vielversprechende Überschrift: «Mit unseren Last Minute Tipps schaffst du es mühelos zur Bikinifigur!»

In diesem Blogeintrag erfährst du woher dieses ganze „Bikinifigur“-Ding eigentlich kommt, und weshalb Crashdiäten keine gute Idee sind.

Das Wort „Bikinifigur“

Es stammt eigentlich aus der Werbeindustrie und ist weder ein medizinischer Begriff noch ein Grund ab heute keine Schokolade mehr zu essen. Der Bikini selbst kam in den 50ern auf, galt damals mit seinem knappen, frechen Schnitt als ziemlich skandalös und wurde deshalb per Gesetz verboten, bis Brigitte Bardot und Raquel Welch ihn in den 60er Jahren salonfähig machten. Damit man das Ding an die Frau bringen konnte, wurde schnell ein Ideal-Körper dazu erfunden – flach, straff, makellos. Und alle wollten ihn – den passenden Körper und den Bikini.

Tatsächlich wurde der Bikini, nach einem Ort benannt, auf dem Atomtests gemacht wurden, dem Bikini-Atoll.

Nun hat sich aber nicht das Atoll, welches übrigens im Jahr 2010 zum UNESCO-Welterbe ernannt wurde in unseren Köpfen eingebrannt, sondern eindeutig das Bild der idealen Bikinifigur.

Was wir mit dem Begriff „Bikinifigur“ verbinden und warum das problematisch ist

Heute noch verbinden wir die Bikinifigur mit Attributen – die uns nicht etwa Duden liefert sondern Einträge aus einer Suchmaschine – durchtrainiert, schlank, sportlich, straffe und perfekte Haut, flacher Bauch – eigentlich, Topmodel like. Dies wird natürlich durch diverse Bilder auf Social Media oder in Lifestyle Magazinen untermauert. Doch warum sollten wir von diesem Idealbild wegkommen? Der Druck, einem bestimmten Ideal mit dem Etikett «bikinitauglich» zu entsprechen, kann psychisch einen enormen Druck auslösen – bis hin zur Essstörung. Im Fokus steht nicht das Wohlbefinden sondern das Aussehen, welches man um jeden Preis erreichen möchte. Viele Menschen sind deshalb empfänglich für Crashdiäten.

Doch wieso machen wir einmal jährlich eine strenge Radikaldiät und machen unser Sommergefühl von einem Ideal abhängig, das kaum jemand erfüllt – und das außerdem komplett willkürlich ist? Einfacher wäre doch die Balance durch das ganze Jahr zu halten, dass dieser Stress gar nicht erst entsteht.

Crashdiäten versus Ernährungsumstellung – So erreichst du deine persönliche Wohlfühl – Bikinifigur

Für mich bedeutet das Wort Bikinifigur längst nicht mehr, einem Ideal zu entsprechen, sondern mich mit meinem Körper in einem Bikini wohlzufühlen – selbstbewusst durch die Badegästemasse zu gehen und den Sommer in vollen Zügen zu geniessen. Warum ich als «Ganzheitliche Ernährungsberaterin IKP» von Crashdiäten abrate und welche Tipps ich dir stattdessen gebe:

  1. Jojo – Effekt: Nach ein paar Wochen Disziplin und Selbstkasteiung – was nie ohne Verzicht geht, kommt oft der große Heisshunger – und der richtet sich nicht nur sondern gerade auf die Dinge, die man sich so streng verboten hat.  Der Körper legt nach einer restriktiven Diät alles wieder als Notreserven an, sprich Fett. So nimmt man oft das Doppelte an verlorenen Kilos wieder zu. Je öfter solche Blitzdiäten gemacht werden, umso grösser ist der Jojo – Effekt. Langfristig kann dies die Gewichtsreduktion also erheblich erschweren.
  2. Muskeln statt Fett gehen verloren. Dein Körper schützt seine Fettreserven lieber und reduziert erst Muskeln – genau die, die du eigentlich betonen willst. Zudem wird dein Stoffwechsel massiv heruntergefahren. Dies kann unter anderem auch zu Müdigkeit und Energiemangel führen.
  3. Nährstoffmangel: Wenig essen heißt oft auch Vitamin- und Mineralstoffmangel.
  4. Dein Kopf macht irgendwann nicht mehr mit. Ständiges Kalorienzählen, Schuldgefühle, Frust vor dem Spiegel – das macht was mit einem. Durch den ständigen Verzicht und das schlechte Gewissen, wenn das restriktive Verhaltensmuster einmal nicht eingehalten werden kann, baust du psychisch einen enormen Druck auf. Die Selbstakzeptanz geht verloren und dein Selbstwert sinkt. Das alles aufgrund eines konstruierten Idealbildes.
  5. Es ist anstrengend und macht unglücklich. Der Sommer sollte nach Sonnencrème, Pommes und Eiscrème riechen und schmecken – nicht nach Verzicht.

Meine Tipps

  1. Selbstakzeptanz: Nehme dir den Druck des konstruierten Schönheitsideals. Dein Körper ist auch dann in Bikini shape, wenn du einfach einen Bikini anziehst. That’s it. Kein Vorher-Nachher nötig.
    Versuche den Fokus zu ändern. Nicht «Wie sehe ich eigentlich aus?», sondern «Wie geht’s mir eigentlich?»
  2. Finde die Balance: Finde das ganze Jahr über die Balance zwischen einer ausgewogenen Ernährung mit viel Gemüse, Eiweiss, komplexen Kohlenhydraten, ungesättigte Fettsäuren und Obst, sowie ausreichender Flüssigkeitszufuhr in Form von ungezuckerten Getränken. Gönne dir ab und zu etwas von deinen Lieblingsnaschereien, dazu zählen auch Softgetränke. Hinzu kommt täglich ungefähr 30 Minuten moderate Bewegung – wähle dazu eine Sportart, die du gerne machst. Wenn du mehr Sport machen möchtest, umso besser! Bewege dich, weil es dir gut tut, nicht nur um Kalorien zu verbrennen.
  3. Sei wohlwollend und freundlich zu dir: Auch an Tagen, an denen du das Gefühl hast, dass der Spiegel nicht dein Freund ist. Nimm nicht jedes Körperteil einzeln unter die Lupe. Sei jedem Körperteil dankbar, dass es da ist und funktioniert. Dein Mantra: Ich bin schön, wie ich bin und ich liebe mich so, wie ich bin, denn ich bin genau richtig.

Fazit: Der Sommer ist kein Wettbewerb – vergiss den Mythos Bikinifigur

Wenn du diesen Sommer ein Ziel erreichen willst, dann sicher nicht eine durch Crashdiäten erzwungene Bikinifigur sondern vielmehr: Entspannt am Strand liegen, die Sonne auf der Haut geniessen, lachen, essen, zur Musik der Beachbar tanzen – und dabei nicht ständig daran denken, ob du nun dem Idealbild der Bikinifigur entsprichst.

Denn das Beste, was du am Strand oder an irgendwelchen Gewässern tragen kannst, ist kein flacher Bauch – sondern Selbstvertrauen. Und Sonnencrème. Viel Sonnencrème.

Und nun, geniesse den Sommer und dein gutes Körpergefühl in deinem Bikini oder Badeanzug!

Alles Liebe, Jeannine

Zurück zu den Wurzeln

Wenn die Temperaturen sinken und das Tageslicht schwindet, sehnen wir uns nach wärmenden, nahrhaften Mahlzeiten. Bereits in der Steinzeit und im Mittelalter wurden Wurzeln gesammelt und so lange gekocht, bis sie zu Mus gestampft werden konnten. Die unförmigen, harten, runzligen, haarigen und manchmal warzigen Geschöpfe wurden im Zeitalter genormter Schönheit irgendwann verschmäht. Doch heute findet man den heimlichen König des Gemüsebeetes, weniger bitter, weil so gezüchtet, wieder auf Märkten und beim Grossverteiler. Feiern wir das Comeback oder eben, gehen «Back to the Roots», weil die inneren Werte dieses unterirdischen Erdgemüses einfach so überirdisch gut sind, dass es im Winter auf dem Teller keines Falls fehlen darf.  Lies in diesem Blogbeitrag, was Pastinaken, Randen, Karotten, Sellerie und Co. noch so alles draufhaben und wie sie in uns den Wunsch wecken, wieder zu mehr Genügsamkeit zurückzukehren.

Ein unverzichtbarer Begleiter im Winter
Zum klassischen Wurzelgemüse gehören Karotten, verschiedene Rüben, Pastinaken, Süßkartoffeln, Sellerie, Randen, Schwarzwurzeln und Topinambur. Diese Pflanzen gedeihen sogar bei Minustemperaturen. Wurzelgemüse ist nicht nur praktisch, weil es lange haltbar ist, sondern enthält die essenziellen Nährstoffe, die unseren Körper in der kalten Jahreszeit stärken zu können.

Reich an Nährstoffen
Wurzelgemüse ist eine ausgezeichnete Quelle für Vitamin A, Vitamin C und Kalium. Diese Nährstoffe unterstützen unser Immunsystem und stärken die Haut. Während Kalium eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Flüssigkeitshaushalts und der Muskelfunktion spielt, ist Vitamin C entscheidend um unser Immunsystem zu unterstützen. Der hohe Ballaststoffgehalt, insbesondere der in Pastinaken und Karotten, kann dabei helfen, den Darm in Schwung zu halten und Verstopfung zu vermeiden – eine häufige Beschwerde in den Wintermonaten, wenn schwere Mahlzeiten die Verdauung belasten und wir uns lieber in die Decke kuscheln, als uns zu bewegen.

Die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe können zudem antiinflammatorisch wirken, schädliche oxidative Prozesse hemmen sowie Blutdruck und Blutfette regulieren. Noch mehr von den positiven Eigenschaften profitiert, wer das Gemüse roh und mit Schale isst, beispielsweise als Zugabe im Salat. Ein qualitativ hochwertiges Oliven- oder Rapsöl hilft uns dabei, dass die Carotinoide – eine Vorstufe von Vitamin A, besser vom Organismus aufgenommen werden können.

Langsame Energiebereitstellung
Wurzelgemüse ist reich an komplexen Kohlenhydraten, die langsamer verdaut werden als Zucker und somit eine langanhaltende Energiequelle bieten. So können Heisshungerattacken vermieden werden. Dies ist besonders wichtig, weil wir uns im Winter oft nach mehr Energie sehnen und daher gerne zu kalorienreichen Lebensmittel greifen.

Einfluss von Wurzelgemüse auf unsere Psyche
Wurzelgemüse hat nicht nur physiologische Vorteile, sondern kann sich positiv auf unsere Psyche auswirken. Der Verzehr dieser erdig- würzigen Nahrungsmittel ist stark mit der Natur und der Erde verbunden. Genau diese Assoziationen können unser Wohlbefinden positiv beeinflussen.

Haptik und Optik fördern das Wohlbefinden und eine positive Stimmung
Während die erdigen Farben von Pastinaken, Sellerie und Schwarzwurzeln eine beruhigende Wirkung auf unsere Psyche haben, wirkt das kräftige Orange, Violett und Gelb von Karotten oder Randen stimmungsaufhellend. Der Duft nach Erde kann uns das Gefühl von Stabilität vermitteln. Der intensive erdig – süsse bis nussige Geschmack erfüllt den Körper mit Energie und dem wohligen Gefühl von Geborgenheit.

Fazit
Wurzelgemüse ist mehr als irgendein unterirdisch wachsendes Irgendwas. Es bietet vor allem in der kalten Jahreszeit vielerlei Vorteile. Die Nährstoffe in Karotten, Rüben, Pastinaken und Co. versorgen uns mit wichtigen Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen, die unser Immunsystem stärken, Krankheiten vorbeugen und uns mit langanhaltender Energie versorgen. Optisch hat Wurzelgemüse unter anderem eine stimmungsaufhellende Wirkung auf uns, was in der dunklen, kalten Jahreszeit besonders wertvoll ist. Indem wir auf saisonale, nährstoffreiche Lebensmittel wie Wurzelgemüse zurückgreifen, können wir sowohl unseren Körper als auch unsere Seele stärken – und das auf eine wohltuende, ganzheitliche Weise.

Ob als wärmende Suppe, im Eintopf, als Ofengemüse oder als Zugabe in Salaten – Wurzelgemüse ist der perfekte Begleiter für eine gesunde und harmonische Winterernährung.

Mehr Genügsamkeit im Alltag und in der Küche, führt uns wieder zurück zu uns und der Natur. In diesem Sinne: «Back to the Roots»!

Rezept für Wintergemüse vom Blech mit Joghurtsauce für 4 Personen

Zutaten

1 Süsskartoffel
3 Karotten (gerne verschieden farbige)
2 Pastinaken
200 g Kürbis
200 g Rosenkohl (kann auch durch Brokkoli oder Blumenkohl ersetzt werden)
3 rote Zwiebeln
2 Fenchel
Rosmarin und Thymian nach Belieben
2 EL Olivenöl
1 TL Salz
Schwarzer Pfeffer nach Belieben

Für die Joghurtsauce

100 g griechischer Joghurt
200g Magerquark
1 Bund Dill
1 Bund Petersilie
1 Zitrone unbehandelt
Olivenöl
Salz
Pfeffer

Zubereitung

Das Wurzelgemüse in gleich große Würfel oder Stücke schneiden. Wer es lieber mag, kann es Schälen. Den Rosenkohl in die Hälfte und den Fenchel in vier Teile schneiden. Die roten Zwiebeln ebenfalls in Viertel schneiden.

Das Gemüse auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Olivenöl mit einem Teil Thymian und Rosmarin verrühren, Salz und Pfeffer beigeben, über das Gemüse geben und mit den Händen gut mischen.

In der Ofenmitte bei 200°C 20 – 35 Minuten backen.

In der Zwischenzeit den Dill und die Petersilie hacken. Den griechischen Joghurt und die Kräuter vermischen. Die Zitronenschale und den Zitronensaft dazugeben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Gemüse auf die Teller verteilen. Mit dem restlichen Thymian und Rosmarin bestreuen. Wer mag, kann die Joghurtsauce ebenfalls neben das Gemüse geben oder das Schälchen zum Teilen auf den Tisch stellen.

Eine willkommene Abwechslung ist, die Joghurtsauce durch Feta zu ersetzen. Hier einfach den Feta zerkrümeln und über das Ofengemüse streuen.

Guten Appetit!

«In der Kürze liegt die Würze»

Ist nur eines der Sprichwörter zum Thema Gewürze. Besonders im Winter sehnen wir uns nach Geborgenheit und Wärme. Was könnte uns besser durch den Winter begleiten als die vielfältigen Aromen von Gewürzen? Diese kleinen, aber kraftvollen Zutaten bringen nicht nur Geschmack in unsere Gerichte, sondern wärmen und stärken uns von innen. In diesem Blogbeitrag erfährst du, welches die beliebtesten Gewürze im Winter sind, wie man sie in der Küche einsetzt und warum sie ein klein wenig Zauberkraft besitzen.

Die wärmende Kraft der Gewürze

Im Winter ist es besonders wichtig, dass wir uns von innen heraus aufwärmen und unsere Abwehrkräfte stärken. Viele Gewürze haben genau diese wärmende Wirkung. Ob in Chai, Gebäck, Punsch, Glühwein, Schokolade oder Schmorgerichten – hier sind einige Gewürze, die in der winterlichen Küche nicht fehlen dürfen und uns mit ihrem aromatischen Geschmack von süss-würzig bis blumig-fruchtig oder scharf und zitronig dabei unterstützen, gesund und vital durch den Winter zu kommen.

Zimt: Mein persönlicher Favorit und das wohl bekannteste Wintergewürz. Zimt ist vielseitig einsetzbar. Von Plätzchen über Kuchen, Zimtschnecken und Curry – sobald wir Zimt riechen oder schmecken, breitet sich eine wohlige Wärme in uns aus und vermittelt uns das Gefühl einer innigen, zärtlichen Umarmung. Sein herrlich süsslich-würziger Geschmack verleiht Gerichten etwas Festliches und Einladendes. Zimt hat entzündungshemmende, fungizide, antibakterielle, durchblutungsfördernde Eigenschaften und kann dabei helfen, den Blutzuckerspiegel zu regulieren. Wegen der geringeren Konzentration an Cumarin empfehle ich dir, Ceylon-Zimt zu verwenden. Cumarin ist ein Aromastoff, der in höheren Konzentrationen in Cassia-Zimt vorkommt und in Verdacht steht, krebsfördernd und leberschädigend zu wirken.

Nelken: Ihr intensiver, würzig-süsslich, leicht scharfer Geschmack ist unverkennbar. Nelken verfeinern jeden Punsch, Lebkuchen, Glühwein oder Sauce.  Sie haben eine antiseptische und schmerzstillende Eigenschaft. Ihre wärmende Wirkung fördert die Durchblutung. Des Weiteren helfen sie bei Mundgeruch und Zahnschmerzen.

Ingwer: Ingwer ist ein wahres Supergewürz für den Winter. Mit seiner scharfen, zitronigen Note hilft er beispielsweise als Tee bei Erkältungen. Als Gewürz kann man ihn in Eintöpfen, Currys oder als Zutat in winterlichen Smoothies verwenden. Auch sonst kann Ingwer in vielerlei Hinsicht punkten. So hilft er bei Reiseübelkeit oder Übelkeit in der Schwangerschaft. Die positive Wirkung auf Blutdruck, Krebs, Diabetes und Herzkreislauferkrankungen wird vermutet, ist jedoch noch nicht ausreichend wissenschaftlich belegt. In der Naturheilkunde werden warme Ingwer- Wickel gerne bei Gelenkschmerzen, Arthrose, Menstruationsschmerzen, Stress und Unausgeglichenheit eingesetzt.

Kardamom: Botanisch gesehen gehört er zu den Ingwergewächsen. Der Geschmack ist schwierig zu beschreiben. Blumig – fruchtig, leicht scharf, auf jeden Fall intensiv. Kardamom wird meist mit anderen Gewürzen wie Zimt, Nelken, Anis oder Chili kombiniert und entfaltet besonders in heissen Chai, Currys oder in Backwaren wie Lebkuchen seine volle Wirkung. Kardamom kann die Verdauung unterstützen. Gemäss Studien an Mäusen wirkt er stimmungsaufhellend und schmerzlindern. Erste Ergebnisse zeigen zudem, dass er einen therapeutischen Effekt auf das metabolische Syndrom haben kann. Dazu wird weiterhin geforscht.

Muskatnuss: Dieses Gewürz sorgt für eine angenehme Wärme und Tiefe in vielen winterlichen Gerichten. Sie schmeckt am besten, wenn man sie frisch mahlt und erst am Schluss beifügt. Muskatnuss wird oft in Béchamelsoßen, Kartoffelgerichten und Gebäck verwendet. Auch in Getränken wie Eierpunsch oder Milch kann Muskatnuss einen feinen Geschmack beisteuern. Muskat wird in vielen asiatischen Ländern als traditionelles Heilmittel für vielerlei Erkrankungen wie beispielsweise Rheuma, Kopfschmerzen, Fieber usw. eingesetzt. Unserein kennt es vielleicht als Klosterfrauen Melissengeist oder Carmol, welche bei Verdauungsbeschwerden helfen. Studien an Mäusen haben ergeben, dass Muskat sich an Dopamin- und Seratonin Rezeptoren andocken kann und so gegen Depressionen helfen kann. Zudem soll es die Gedächtnisleistung verbessern. Da Muskat eine psychoaktive Wirkung hat, ist bei der Dosierung Vorsicht geboten.

Sternanis: Ist nicht zu verwechseln mit dem herkömmlichen Anis. Der echte Sternanis wächst als immergrüner Baum in tropischen Gebieten und kann eine Wuchshöhe von bis zu 20m erreichen. Seine verholzten Früchte werden wegen ihrer sternförmigen Form gerne als Deko verwendet. Der leicht lakritzartige Geschmack der Samen passt perfekt zu vielen winterlichen Getränken und Desserts. Sternanis hat eine angenehme Wärme, wirkt verdauungsfördernd und entgiftend, was in der Festtagszeit, in der oft reichhaltig gegessen wird, sehr hilfreich sein kann. Er wirkt zudem schleimlösend und ist oft Bestandteil von Hustensäften. Aus wissenschaftlichen Arbeiten geht hervor, dass Sternanis nebst seiner antiviralen und antibakteriellen Wirkung auch als Pestizid eingesetzt werden kann.

Fazit

Wintergewürze sind wahre Alleskönner. Dank ihrer heilsamen, sekundären Pflanzenstoffe unterstützen sie unser Immunsystem und sorgen für eine ausgeglichene Psyche. Ihre wärmende Wirkung hält uns an kalten Tagen warm. Besonders in der Adventszeit verleihen Zimt, Nelken, Ingwer und Co. herzhaften Gerichten, Gebäck und Getränken eine sinnliche und festliche Note.

Die Magie der Gewürze

Schliesse deine Augen und rieche an einem Gewürz, welches du gerne magst. Weisst du nicht genau, welches es sein soll, kannst du eines von den oben genannten auswählen. Konzentriere dich auf den Geruch, versuche ihn in deinen Worten zu beschreiben und überlege dir, woran er dich erinnert. Vielleicht an dein Lieblingsgebäck aus der Kindheit, den Besuch auf dem Weihnachtsmarkt, eine wohltuende Massage, den letzten Skiurlaub  oder an einen besonders berührenden Moment. Verinnerliche dir, die aufkommenden Bilder und spüre nach, welche Gefühle in deinem Körper aufkommen und wo du sie wahrnehmen kannst. Und so sind deine Alltagssorgen für einen kurzen Moment wie weggezaubert.

«Oh du Fröhliche…»

Weihnachtszeit oder für viele von uns auch oh du stressige Weihnachtszeit. Zig Weihnachtsessen und Geschäftsevents, Jahresabschlussmeetings, Doodle-Umfragen für das feuchtfröhliche Glühwein trinken mit Freunden, Geschenkekaufen und das jährliche Tannenbaumschmücken fordern bereits ab Oktober unsere Fähigkeit den Kalender optimal zu (ver)planen. Ja, das liebe Zeitmanagement. Da kommt es doch gelegen, dass der Samichlaus (in unserem Fall der liebe Chef oder Arbeitskollegen) schon ab Mitte November mindestens alle zwei Tage was zum Naschen im Büro deponiert. Erwiesenermassen drosselt Süsses die Ausschüttung von Stresshormonen. So weit so gut. Doch lange hält der Dopaminschub nicht an und so brauchen wir noch mehr davon.

In hektischen Zeiten, fällt es uns oft schwer, achtsam in uns hineinzuhorchen und zu erkennen, was wir gerade in diesem Moment wirklich brauchen. So greifen wir getrost bei jeder Verlockung gerne zu.

Bevor nun nach dieser Einleitung das schlechte Gewissen kommt und die leckeren Weihnachtskekse im Mülleimer landen, lasse ich den Mahnfinger zurück auf meine Tastatur sinken, um Dir ein paar Tipps aufzuschreiben.

Du darfst gerne liebevoll mit dir umgehen und den nächsten Keks langsam und genussvoll essen. Versuche einmal herausschmecken, aus welchen Ingredienzien er besteht. Manchmal fällt uns dabei auf, dass die gekauften Kekse aus der Grosspackung «Weihnachtsmischung» eigentlich gar nicht so gut schmecken und warten lieber auf die selbstgebackenen nach Omas geheimen Familienrezept.

Wie gelingt es Dir, in der nervenaufreibenden Weihnachtszeit massvoll zu essen und zu trinken ohne zu verzichten? Halte gerade in hektischen Momenten einmal inne und frage dich, was du jetzt gerade brauchst. Vielleicht ist es statt des Weihnachtskonfekts eine Tasse Tee mit wärmenden Gewürzen, ein paar tiefe Atemzüge oder ein kurzer Spaziergang. Generell lohnt es sich bei der Planung der Festtage zu fragen, ob es wirklich nötig ist, ein 5- Gänge – Menü zu kochen, 10 Sorten Weihnachtplätzchen zu backen und die Wohnung aufwändig zu Dekorieren. Wenn wir ehrlich zu uns selbst sind, können wir wohl all diese Fragen mit NEIN beantworten, denn das was zählt ist die besinnliche Gemeinschaft und das eigene Wohlbefinden. Einige To-Do’s auf der Liste lassen sich getrost streichen oder delegieren. So steht stressfreien Festtagen nichts mehr im Wege. Übrig bleiben da vielleicht noch ein paar emotionsgeladene Gedanken, an die nervigen, wiederkehrenden Fragen oder Konflikte, welche am festlich gedeckten Familientisch aufkommen können. Auch hier ist Vorbereitung das A und O. Spiele in Gedanken das Worst Case Szenario und mögliche Reaktionen darauf durch. So trainierst du, wie du deine innere Ruhe bewahren kannst. Erinnere dich an das Motto «Du kannst andere nicht ändern, nur wie du auf sie reagierst». Generell sollten schwierige Themen an Weihnachten vermieden werden. Ist die Situation trotz allen Strategien festgefahren, hilft auch hier, tief durchatmen oder raus an die frische Luft.

Fazit: Geniesse die Zeit achtsam mit all ihren leckeren Versuchungen. Achte auf dein Wohlbefinden und gönne dir sowohl Bewegungseinheiten als auch Ruhephasen. Bei Essen in Gesellschaft kannst du dein Besteck immer mal wieder kurz zur Seite legen und Dir eine Esspause gönnen. Dann merkst du besser, wann du satt bist. Um das Verdauungssystem nicht zu überlasten, kannst du während den Feiertagen, auch einmal leicht verdauliche Alternativen wie Salat oder gedünstetes Gemüse sowie mageres Fleisch, Fisch oder Vegi- Tage einplanen. Non-alkoholische Getränke wie Wasser (empfohlen werden 1 – 2l täglich) oder Tees mit hohem Bitterstoffgehalt aus Schafgarbe oder Löwenzahn können deine Verdauung zudem optimal unterstützen. Ersatzweise helfen auch Bittertropfen aus der Drogerie oder Apotheke, die du ins Wasser gibst.

Und nun, lass uns ein «Oh du Fröhliche…» anstimmen.

Frohe Festtage!