«Oh du Fröhliche…»

Weihnachtszeit oder für viele von uns auch oh du stressige Weihnachtszeit. Zig Weihnachtsessen und Geschäftsevents, Jahresabschlussmeetings, Doodle-Umfragen für das feuchtfröhliche Glühwein trinken mit Freunden, Geschenkekaufen und das jährliche Tannenbaumschmücken fordern bereits ab Oktober unsere Fähigkeit den Kalender optimal zu (ver)planen. Ja, das liebe Zeitmanagement. Da kommt es doch gelegen, dass der Samichlaus (in unserem Fall der liebe Chef oder Arbeitskollegen) schon ab Mitte November mindestens alle zwei Tage was zum Naschen im Büro deponiert. Erwiesenermassen drosselt Süsses die Ausschüttung von Stresshormonen. So weit so gut. Doch lange hält der Dopaminschub nicht an und so brauchen wir noch mehr davon.

In hektischen Zeiten, fällt es uns oft schwer, achtsam in uns hineinzuhorchen und zu erkennen, was wir gerade in diesem Moment wirklich brauchen. So greifen wir getrost bei jeder Verlockung gerne zu.

Bevor nun nach dieser Einleitung das schlechte Gewissen kommt und die leckeren Weihnachtskekse im Mülleimer landen, lasse ich den Mahnfinger zurück auf meine Tastatur sinken, um Dir ein paar Tipps aufzuschreiben.

Du darfst gerne liebevoll mit dir umgehen und den nächsten Keks langsam und genussvoll essen. Versuche einmal herausschmecken, aus welchen Ingredienzien er besteht. Manchmal fällt uns dabei auf, dass die gekauften Kekse aus der Grosspackung «Weihnachtsmischung» eigentlich gar nicht so gut schmecken und warten lieber auf die selbstgebackenen nach Omas geheimen Familienrezept.

Wie gelingt es Dir, in der nervenaufreibenden Weihnachtszeit massvoll zu essen und zu trinken ohne zu verzichten? Halte gerade in hektischen Momenten einmal inne und frage dich, was du jetzt gerade brauchst. Vielleicht ist es statt des Weihnachtskonfekts eine Tasse Tee mit wärmenden Gewürzen, ein paar tiefe Atemzüge oder ein kurzer Spaziergang. Generell lohnt es sich bei der Planung der Festtage zu fragen, ob es wirklich nötig ist, ein 5- Gänge – Menü zu kochen, 10 Sorten Weihnachtplätzchen zu backen und die Wohnung aufwändig zu Dekorieren. Wenn wir ehrlich zu uns selbst sind, können wir wohl all diese Fragen mit NEIN beantworten, denn das was zählt ist die besinnliche Gemeinschaft und das eigene Wohlbefinden. Einige To-Do’s auf der Liste lassen sich getrost streichen oder delegieren. So steht stressfreien Festtagen nichts mehr im Wege. Übrig bleiben da vielleicht noch ein paar emotionsgeladene Gedanken, an die nervigen, wiederkehrenden Fragen oder Konflikte, welche am festlich gedeckten Familientisch aufkommen können. Auch hier ist Vorbereitung das A und O. Spiele in Gedanken das Worst Case Szenario und mögliche Reaktionen darauf durch. So trainierst du, wie du deine innere Ruhe bewahren kannst. Erinnere dich an das Motto «Du kannst andere nicht ändern, nur wie du auf sie reagierst». Generell sollten schwierige Themen an Weihnachten vermieden werden. Ist die Situation trotz allen Strategien festgefahren, hilft auch hier, tief durchatmen oder raus an die frische Luft.

Fazit: Geniesse die Zeit achtsam mit all ihren leckeren Versuchungen. Achte auf dein Wohlbefinden und gönne dir sowohl Bewegungseinheiten als auch Ruhephasen. Bei Essen in Gesellschaft kannst du dein Besteck immer mal wieder kurz zur Seite legen und Dir eine Esspause gönnen. Dann merkst du besser, wann du satt bist. Um das Verdauungssystem nicht zu überlasten, kannst du während den Feiertagen, auch einmal leicht verdauliche Alternativen wie Salat oder gedünstetes Gemüse sowie mageres Fleisch, Fisch oder Vegi- Tage einplanen. Non-alkoholische Getränke wie Wasser (empfohlen werden 1 – 2l täglich) oder Tees mit hohem Bitterstoffgehalt aus Schafgarbe oder Löwenzahn können deine Verdauung zudem optimal unterstützen. Ersatzweise helfen auch Bittertropfen aus der Drogerie oder Apotheke, die du ins Wasser gibst.

Und nun, lass uns ein «Oh du Fröhliche…» anstimmen.

Frohe Festtage!